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Die Sanitätskolonne bildet den Grundstein

Seit 1902 vor Ort

Am 07. Juli 1902 gründete sich aus den Reihen des "Kriegervereins Erndtebrück" die Freiwillige Sanitätskolonne Erndtebrück. Ausschlaggebend war ein Vortrag, gehalten von Dr. Hensgen und Dr. Müller aus Hilchenbach, am Vorabend des 02. Julis, bei dem das Sanitätswesen und das Ziel, eine Sanitätskolonne in Erndtebrück zu gründen, thematisiert wurden.  Die Anregungen fanden so regen Zuspruch, dass bereits am Folgetag im Gasthof Strohmann in Erndtebrück die Gründungsversammlung abgehalten wurde.  Die "Freiwillige Sanitätskolonne Erndtebrück" ernannte den in Erndterbrück praktizierenden Mediziner Dr. Hornung zum Kolonnenarzt, Rudolf Becker zum Kolonnenführer und Lehrer Petry zum Schriftführer; die Grundsteine unseres heutigen Vereins. Um den Zusammenhalt und das Können des Trupps auf die Probe zu stellen wurde 1904, im Beisein von Landrat Kurt Franz Erdmann von Gersdorff und Geheimrat Dr. Hensgen, eine Sanitäts-Übung statt, die von der Erndtebrücker Bevölkerung mit großem Interesse verfolgt wurde. 

Doch bereits fünf Jahre nach ihrer Gründung musste die "Freiwillige Sanitätskolonne" die erste Krise überwinden. Aus Mangel an Personal sah sich die Gruppierung kurzzeitig vor dem Aus, konnte durch Unterstützung durch den Kriegerverein jedoch gestärkt aus der Krise hervorgehen und ihre Aufgaben weiterhin pflichtbewusst und zuverlässig erfüllen. Durch den Zuwachs an Personal rückte jedoch ein Problem in den Vordergrund, dessen Lösung nicht hinausgezögert werden konnte: die Sanitätskolonne konnte noch nicht über eigene Räumlichkeiten verfügen. Gastwirt Martin stellte zwar seine Räumlichkeiten zur Verfügung, leider waren diese für die regelmäßigen praktischen Übungern nicht groß genug - die "Freiwillige Sanitätskolonne" wich schon bald in die Grundschule Erndtebrück aus. Aber auch dieses Provisorium kam bald an seine Grenzen, da in der Grundschule keine Lagermöglichkeiten bestanden und die stetig wachsende Sammlung von Geräten und Material eine Nutzung zeitnah unmöglich machte. Gastwirt Saßmannshauen, Inhaber des "Zum alten Hasen" bot der Sanitätskolonne daraufhin an, die Dienstabende in seiner Gaststätte durchzuführen und die Gerätschaften in einem Teil seiner Scheune unterzustellen. 

Durch ihr stetes Engagement war die Sanitätskolonne auch über die Ortsgrenzen hinaus bekannt und konnten sich mitfreuen, als 1911 die Sanitätskolonne Berleburg ins Leben gerufen werden konnte. 1927 zog die Lahnstadt Laasphe nach - der Altkreis Wittgenstein verfügt seitdem über eine flächendeckende Sanitätsversorgung.

Um der gestandenen, leistungsfähigen und in der Bevölkerung respektierten Kolonne endlich eigene Räume zur Verfügung zu stellen, beschloss die Gemeinde Erndtebrück 1927 den Bau eines Sanitätshauses in der Backofenstraße. Die Waldgenossenschaft stellte das erforderliche Bauholz kostenlos zur Verfügung und dank der froßen Eigenleistung der Mitglieder konnte das Haus schon ein Jahr später, 1928, seiner Bestimmung übergeben werden.

Nach Ende des Krieges musste sich der Sanitätsdienst, wie alle anderen Gruppierungen, dem Wiederaufbau widmen. Das Sanitätshaus wurde durch Bomben beschädigt, kontte aber wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzt werden. Die vor dem Krieg gegründeten weiblichen und männlichen Bereitschaften erwiesen sich ab 1956 als zu schwerfällig und gingen in die "Gemischte Bereitschaft" über. 

Es erweis sich in der Folge auch als sinnvoll, dass die dem Gemeinwohl dienende Arbeit der beiden Bereitschaften auf ein breiteres Fundament gestellt wurde. Diese Überlegungen führten am 23. Oktober 1962 in einer öffentlichen Versammlung zur Gründung einer Dachorganisation: Deutsches Rotes Kreuz Ortsverein Erndtebrück e.V..